Idee, Konzeption, Durchführung sowie Produktion von Künstlereditionen für SELFWARE. politics of identity, ein Projekt für Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas
IDENTITÄTEN IN DER MEDIEN- UND KONSUMGESELLSCHAFT
SELFWARE präsentierte mehr als 60 internationale MusikerInnen, VideokünstlerInnen, ProduzentInnen, TheoretikerInnen, ComputerspieledesignerInnen und JournalistInnen im Grazer Palais Thienfeld. Deren Beiträge bildeten eine breite Palette an Veranstaltungsformaten, eine Plattform für aktuelle Kunst und Musik, für interdisziplinäre Crossover-Projekte und Diskussionen. Thematisiert wurden die Bereiche Mode, Musik, visuelle Medien, Computerspiele, Netzkulturen und die vielfältigen Überschneidungen, die zwischen diesen Bereichen existieren.
Was aber hat das mit Identität zu tun? SELFWARE basierte auf der Idee, dass die Entscheidungen für eine bestimmte musikalische oder ästhetische Form, für ganz bestimmte Strategien der Produktion also, immer auch auf Vorstellungen über Lebenswelten und Lebensstile gründen. Identität ist mehr als eine Idee. Identität ist der Ausdruck dessen, wie wir uns beschreiben. Sie kennzeichnet dasjenige, was wir glauben zu sein und zu repräsentieren. SELFWARE präsentierte ein breites Spektrum solcher Repräsentationsformen an den Grenzen zwischen Musik, Kunst, Mode und Medien. Doch die Grenzen bestehen nicht zwischen Musik und Mode, zwischen Film und Computerspielen. Die Grenzen werden von Vorstellungen über Normalität gebildet, Vorstellungen darüber, wie wir uns zu beschreiben und darzustellen haben. SELFWARE verstand sich aus diesem Grund auch als ein Raum auf Zeit, der die Spielräume unserer Gesellschaft auslotet.